Das Jüdische Museum in Frankfurt wurde um einen Neubau für Veranstaltungen, Wechselausstellungen und Bibliothek erweitert, der auch den neuen Haupteingang zum Museum bildet. Der Baukörper liegt im ehemaligen Garten zweier klassizistischer Palais, die das Museum bisher beheimateten. Um ihn zur neuen Adresse des Museums zu machen und gleichzeitg die Typologie der Mainufer-Palais aus Villenzeile, Garten und Wirtschaftsgebäude zu bewahren, wurde ein freistehendes Volumen konzipiert, das mit dem Bestand einen Eingangshof bildet, der sich seitlich zu den Wallanlagen öffnet.
Durch eine Staffelung der Hofflächen in Vorplatz, abgesenkten Lichthof und Caféterrasse ist es möglich, den Neubau mit dem Bestand zu verbinden und gleichzeitig die hohen Sicherheitsvorgaben für das Museum zu erfüllen.
Der Raumeindruck im Inneren des Neubaus ist durch ein Atrium bestimmt, zu dem die öffentlich zugängliche Bibliothek und das koschere Café Sichtfenster ausbilden. Der Lichteinfall von oben inszeniert die Verbindungstreppe zwischen oberem und unterem Foyer, über die die Besucher vom Veranstaltungsbereich im Neubau in die Ausstellungsbereiche im Untergeschoss und in den Altbauten gelangen. Bibliothek, Café und Werkstätten sind auf Halbgeschossen um das Atrium organisiert und öffnen sich mit gezielten Ausblicken zur Umgebung.
Die beiden Palais wurden denkmalgerecht saniert, von späteren Einbauten befreit und zu einem schwellenlosen, klar strukturierten Ausstellungsrundgang verbunden.
BDA Architekturpreis »Große Nike 2022«
Wettbewerb | 1. Preis, 2012 |
Bauherrin | Stadt Frankfurt am Main |
Planungsbeginn | 2013 |
Fertigstellung | 2020 |
BGF | 8.100 m² |
Wettbewerb
Projektleitung: Petra Wäldle
Team: Fabian Reinsch, Veit Eckelt, Dovile Kriksciunaite, Georg Hana, Peter Tycho Axelsen
Planung und Realisierung
Projektkoordination: Per Pedersen
Projektleitung: Anke Hafner
Team: Fabian Reinsch, Marion Rehn, Leila Reese, Johannes Pape, Sabine Zoske, Nina Gromoll, Manuela Jochheim, Sylvio Heuer, Moritz Grabmayr, Mirjam von Busch, Peter Tycho Axelsen, Anna Dreeßen-Hüper, Thomas Eysholdt, Patrick Naumann, Lisa-Josephine Göthling, Maike Bodenbender, Dominik Briechle, Urs Granatowski, Nils-Thore Grundke, Seda Demir
Koordination Bauleitung: Axel Michaelis
Landschaftsarchitektur: ST raum a., Berlin
Lichtplanung: Licht Kunst Licht, Berlin
Museologie: Space4, Stuttgart, mit Teamstratenwerth, Basel
Kunst am Bau: Ariel Schlesinger »Untitled«
Brigida González