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2015–

Naturkundemuseum Bayern, München Mehr lesen

Der Museumsneubau passt sich von außen an das Schlossensemble an. Im Museumshof nutzt er die größere gestalterische Freiheit.

Im nördlichen Flankengebäude der barocken Nymphenburger Schlossanlage wird eines der meistbesuchten Museen Bayerns neu konzipiert und erweitert. Der Erweiterungsbau des Naturkundemuseums Bayern tritt an die Stelle eines Institutsgebäudes aus den 1970er Jahre, dessen äußere Raumkanten vom Neubau übernommen werden. Neben der besonderen Sensibilität im Umgang mit dem geschichtsträchtigen Ort verlangen die Bedeutung und der zu erwartende Besucherstrom eine klare Adressbildung und Identität des Museums.
Beides gelingt, indem wir den Innenhof des Museums zur eigentlichen Adresse des Gebäudes machen und diesen mit zwei Torbögen an den Schmalseiten öffnen. Der Torbogen nach Osten weist den Besuchern aus der Stadt und dem Schlosspark den Weg ins Museum, während das Tor nach Westen die Schlossanlage in Richtung des Botanischen Gartens öffnet und eine stärkere Verknüpfung der beiden Anlagen ermöglicht. Ein weiterer Zugang vom benachbarten Orangeriehof stärkt das schlosstypische Wegenetz durch die Innenhöfe.
Der Neubau passt sich mit geschossweise zonierten Fassaden und geneigten Ziegeldächern an das Schlossensemble an. Zum Museumshof hin nutzt er die größere gestalterische Freiheit und präsentiert sich als modernes Naturkundemuseum, das eine weltweit bedeutende Sammlung zu zeigen hat. Um der Museumsnutzung den nötigen Raum zu geben, wurde der Nordflügel zum Hof hin verbreitert. Mit einer langen Glasfassade wendet er sich den Besuchern zu und bindet den Hof als Aufenthalts-, Ausstellungs-
 und Aktionsfläche in das Museumskonzept ein. Vier geschwungene Treppenskuplturen gliedern den frei fließenden Innenraum und leiten die Besucher intuitiv in alle Bereiche des Museums.

Projektdetails
Wettbewerb 1. Preis, 2014
Bauherr Freistaat Bayern, 
vertreten durch 
das Staatliche Bauamt München
Planungsbeginn 2015
BGF 18.000 m²

Wettbewerb
Projektleitung: Petra Wäldle, Bettina Schriewer
Team: Simon Banakar, Roberto Zitelli, Constanze Knoll, David Czepek, Lucía Martínez Estefanía, Lena Wild, Valentin Spaeth

Planung und Realisierung
Projektkoordination: Per Pedersen
Projektleitung: Johannes Pape
Team: Bettina Schriewer, Carolin Kuhn, Maria Josa Soler, Jacob Steinfelder, Roberto Zitelli, Johannes Drechsler, Florian Nusser, Simon Banakar, Sandra Herzog, Marion Rehn, Lara Metell, Franziska Ebeler, Eriona Zeneli-Schott

Landschaftsarchitektur: Atelier Loidl, Berlin