Die Herausforderung beim neuen Außenstandort der Universität Bayreuth bestand darin, eine starke, identitätsstiftende Struktur zu entwickeln, die ein Zuhause für die in- und ausländischen Studierenden und Forschenden und zugleich ein qualitätsvoller öffentlicher Erholungsort der Stadt Kulmbach ist.
Die geforderten Funktionen wurden auf einzelne, in einen Grünraum eingebettete Häuser aufgeteilt und über ein Plateau verbunden. Ergänzende Felder bilden Übergänge zur 'wilden' Natur, die vom renaturierten Bachlauf des Weißen Mains bis zur nördlichen Grundstücksgrenze reichen. Mit unterschiedlichen Höhen integrieren sich die fünf Gebäude in die organisch gestalteten Parkflächen und fassen einen einladenden Freiraum, der zugleich Ankunftsort und kommunikatives Zentrum des universitären Lebens ist. Weitere charakteristische Orte entstehen an der Erschließungsstraße im Norden, in den ruhigeren, naturbezogenen Feldern westlich der Bibliothek und zwischen dem Forschungsgebäude, dem Anzuchtbau und dem Forschungsbau des 2. Bauabschnitts. Weitere Bauschnitte lassen sich in dieser Logik ergänzen.
Die Idee des Austauschs als entscheidender Antrieb für Forschung und Lehre setzt sich in der Gliederung der Gebäude fort. So unterschiedlich sie im Grundriss angelegt sind, folgen sie doch dem gleichen Ansatz: hochinstallierte, klimaempfindliche Nutzungen finden in massiven – vorzugsweise nach Norden ausgerichteten – Kernzonen Platz, während die kommunikativen, flexibel zonierbaren Aufenthalts- und Arbeitsbereiche in einer leichten Skelett-Struktur angeordnet werden. So entstehen vielfältige Übergangszonen zwischen Innen und Außen – von der Passage über die Galerie, vom eingestellten Arbeitsraum bis zum pflanzenbestandenen Wintergarten oder zum überdachen Außenraum. Als Schaufenster universitären Lebens sind auf die zentralen Außenbereiche des Campus ausgerichtet und laden sie mit Leben auf.
Wettbewerb | Anerkennung, 2024 |
Bauherr | Freistaat Bayern |
Nutzerin | Universität Bayreuth |
Wettbewerb
Projektleitung: Bettina Schriewer
Team: Frederic Rustige, Mona Kraienhorst, Jacob Steinfelder, Ruben Beilby, Thomas Hertel, Julia Zillich