Das Haus der Wannsee-Konferenz ist die im Ausland bekannteste Gedenkstätte zum Völkermord an den europäischen Juden. Ein ergänzendes Seminargebäude wurde notwendig, um der wachsenden Zahl an Besuchern gerecht zu werden und das Tagungsangebot erweitern zu können.
Das zwischen dem ehemaligen Gärtnerhaus und dem Rosengarten gelegene Gebäude begrenzt den Garten der Villa nach Süden. Der dreiseitig umschlossene Baukörper öffnet sich mit einem gläsernen Foyer zum Haupthaus und bindet mit einem weit ausschwingenden Vordach die zu beiden Seiten ankommenden Gartenwege ein. Der Schwung des Daches vermittelt zwischen dem zurückhaltenden Erscheinungsbild des Seminargebäudes zur denkmalgeschützten Anlage hin und der erforderllichen Raumhöhe für die Konferenznutzung im Inneren. Gleichzeitig gibt die plastische Ausformulierung des Daches dem Bau ein unverwechselbares Gesicht.
Das raumhoch verglaste Foyer dient als Treffpunkt und Aufenthaltsbereich, der von der Sichtbeziehung zum Originalschauplatz lebt. Im Kontrast dazu wird der dahinter liegende Konferenzsaal von einer konzentrierten Atmosphäre bestimmt. In eine hölzernen Raumschale eingebettet wird er über Oberlichter und Fenster an der Rückseite des Gebäudes belichtet. In die Holzverkleidung sind Raumteiler, Einbaumöbel, Sonnenschutz, Licht- und Medientechnik integriert. Zwei geschlossene Nebenraumzonen im Osten und Westen fassen den Konferenzraum zu den Seiten. Sie sind wie die Rückfassade in Sichtbeton ausgebildet und geben dem Gebäude einen kräftigen Rahmen, aus dem sich das markante Vordach entwickelt.
Wettbewerb | 1. Preis, 2015 |
Bauherr | Land Berlin vertreten durch Berliner Immobilienmanagement BIM |
Nutzer | Trägerverein des Hauses der Wannsee-Konferenz |
Planungsbeginn | 2016 |
Baubeginn | 2022 |
Fertigstellung | 2024 |
BGF | 450 m² |
Wettbewerb
Projektleitung: Petra Wäldle
Team: Sophia Martinetz, Roberto Zitelli
Planung und Realisierung
Projektkoordination: Per Pedersen
Projektleitung: Thomas Eysholdt, Johannes Pape, Sarah Papen
Team: Florian Nusser, Alexander Böhme, Marion Rehn, Jacob Steinfelder, Sabine Zoske, Sophie Hartmann
Koordination Bauleitung: Dirk Richter
Oberbauleitung: Melanie Wolfrum
Marcus Ebener