An einem Originalschauplatz wie dem Wohn- und Schaffensort von Richard Wagner einen Neubau zu errichten, der mehr Fläche als alle Bestandsgebäude aufweist, verlangt ein sicheres Gefühl für die angemessene Verteilung der Rollen. Die Herausforderung bestand darin, die solitäre Stellung der Villa Wahnfried inmitten der klar gegliederten Anlage aus Allee, Vorplatz und Garten zu wahren und doch den neuen Eingriff sinnfällig in Erscheinung treten zu lassen.
Der Schlüssel zu unserem Konzept lag in der um 1930 zugekauften Grundstücksfläche im Westen der historischen Gartenanlage. Der neue Erweiterungsbau an der Westseite des Grundstücks bildet mit dem bestehenden Gärtnerhaus ein Pendant zu dem gegenüber liegenden Siegfriedhaus, während das Depot, ein Veranstaltungssaal und weitere Ausstellungsflächen unter die Erde gelegt wurden. Durch diese Anordnung und die Freistellung der Villa, die durch einen Verbindungsbau verunklärt war, wird die historische Symmetrie der Anlage gestärkt. Die Lage des Neubaus entlang der ursprünglichen Grundstückskante macht den historischen Gartenzuschnitt wieder erfahrbar und ermöglicht die Wiederherstellung des Gartens in seinen Originalzustand.
Bayerischer Staatspreis «Bauen im Bestand« 2017
Preis »Bauen im Bestand« 2017 für Bauten vor 1900
Wettbewerb | 1. Preis, 2010 |
Bauherrin | Stadt Bayreuth |
Planungsbeginn | 2011 |
Fertigstellung | 2015 |
BGF | 5.200 m² |
Wettbewerb
Projektleitung: Petra Wäldle
Team: Bettina Schriewer, Matthias Tscheuschler
Planung und Realisierung
Projektkoordination: Per Pedersen
Projektleitung: Patric Eckstein
Stellvertretende Projektleitung: Bettina Schriewer
Team: Nicole Lochocki, Tanja Klein, Manuela Jochheim, Tobias Steib, Fabian Weber, Patrick Neubeck
Koordination Bauleitung: Dirk Richter
Oberbauleitung: Axel Michaelis
Marcus Ebener