Eine über die Jahrhunderte erhaltene, symmetrische angelegte Schlossanlage zu erweitern, verlangt Zurückhaltung und Sensibilität. Wir schlagen ein additives Vorgehen vor, das die bestehende Anlage weitestgehend unangetastet lässt und auch für die Besucher einen sichtbar reversiblen Charakter hat.
Dafür setzen wir das Besucherzentrum wie ein Passstück in den Hof des Westflügels, das mit einer schmalen Fuge Abstand zum Bestand hält und sowohl statisch als auch thermisch von diesem unabhängig ist. So bleiben der Charakter des Altbaus und die Funktion des umlaufenden Arkadengangs als Verteilerfläche um den Innenhof erhalten.
Das Besucherzentrum mit seiner ungeteilten, nur von wenigen Holzstützen gegliederten Fläche tritt in erster Linie als Innenhofüberdachung in Erscheinung. Dadurch bleibt die für die Anlage des Gebäudes charakteristische räumliche Verbindung zwischen dem Arkadengang und der Hoffläche erhalten. Im Winter kann das Forum von raumhoch verglasten Schiebeelementen eingehaust werden. Der eigenständige Charakter des von Holzstützen getragenen und von runden Lichtkuppeln erhellten Daches erzeugt eine den Ort belebende Spannung zwischen dem Besucherzentrum und dem denkmalgeschützten Altbau.
Wettbewerb | Anerkennung, 2023 |
Bauherrin | Stiftung Schloss und Park Benrath |
Wettbewerb
Projektleitung: Simon Banakar
Team: Constanze Knoll, Bastian Gerner, Karl Müller, Julius Dettmers