Unterhalb der Schlösser von Neuschwanstein und Hohenschwangau wurde im früheren Hotel Alpenrose direkt am Alpsee das Museum zur Geschichte des Wittelsbacher Königshauses eingerichtet. Die neue Nutzung wird vor allem durch die gewölbte Dachkonstruktion über dem eingeschossigen ehemaligen Speisesaal des Altbaus sichtbar, der den früheren Jägerhof mit dem Hauptbau des Hotels verbindet. Das filigrane Stahltragwerk definiert eine dreischiffige Raumanlage, deren Konstruktion auch die Gestaltung der Lichtdecke im Inneren bestimmt. In der mittleren Achse entsteht der zentrale Ausstellungsraum, während die beiden äußeren Tonnengewölbe im Scheitelpunkt aufgeschnitten und zur Landschaft verglast wurden. Dadurch treten die Exponate mit den umliegenden Schlössern und der beeindruckenden Natur unmittelbar in Verbindung. Im angrenzenden Jägerhof wird der Ausstellungsrundgang auf einer Gesamtfläche von ca. 1000 qm fortgesetzt, während der ehemalige Hauptbau wieder als Hotel mit Gastronomie und Seeterrasse genutzt wird.
Da das Museum auch von den umliegenden Bergen aus sichtbar ist, wurde besondere Sorgfalt auf die ,fünfte Fassade‘ der Erweiterung gelegt: Aluminiumschindeln greifen die Farben der umliegenden Dächer auf und wurden in eine kräftige, wie gepixelt wirkende Farbpalette übersetzt. Sie verrät die Entstehungszeit des Daches und bindet das Dach doch sensibel in den denkmalgeschützen Bestand ein.
Auszeichnung – Deutscher Architekturpreis 2013
BDA Preis Bayern 2013, Kategorie »Detailvollkommenheit«
Preis des Deutschen Stahlbaues 2012
Wettbewerb | 1. Preis, 2009 |
Bauherr | Schlosshotel Lisl GmbH & Co. KG |
Planungsbeginn | 2009 |
Fertigstellung | 2011 |
BGF | 6.100 m² |
Wettbewerb
Team: Per Köngeter
Planung und Realisierung
Projektkoordination: Hanns Ziegler
Projektleitung: Per Köngeter
Team: Daniel Verhülsdonk, Sibel Yilmaz, Sandra Lorenz, Hjördis Klein, Ulf Theenhausen, Sebastian Haufe, Anna Dreeßen-Hüper, Fatma Wegner, Johanna Bornkamm, Brigitte Fischer, Tobias Steib, Marcus Ebener, Manuela Jochheim
Koordination Bauleitung: Dirk Richter
Tragwerksplanung: ifb, Berlin
Marcus Ebener