Der Neubau des Museums des 20. Jahrhunderts greift die Idee der Stadtlandschaft von Hans Scharoun auf, in der „aus Niedrigem, Hohem, Engem und Weitem eine lebendige Ordnung“ entsteht. Zugunsten einer mit den umliegenden Freiflächen verzahnten, großflächig überdachten Erdgeschosszone wurde das von Weitem sichtbare Gebäudevolumen auf drei Hochpunkte verdichtet. Die gestaffelten Volumen der Wechselausstellung, der Sammlung Marzona und der Verwaltung sind auf die Blickrichtungen aus der Potsdamer Straße und vom Potsdamer Platz ausgerichtet. Die Schnittstelle zwischen Museum und Öffentlichkeit wird maximal ausgeweitet: Alle öffentlichen Funktionen des Museums sind hinter transparenten Fassaden sichtbar, Lichthöfe und zweigeschossige Ausstellungsräume, die mit großen Sichtfenstern bis in den öffentlichen Raum geführt werden, geben Einblicke in die darunter liegende Ausstellungsebene. Dazwischen entsteht ein von allen nutzbarer, teils verschatteter, teils sonniger öffentlicher Außenraum im Kontext des Museums. Für die Dauerausstellung wurde ein komplex geordnetes Raumgefüge aus fünf Raumtypen entwickelt, das aus Besucherperspektive intuitiv erfassbar ist und von den Kuratoren auf vielfältige Weise genutzt und verbunden werden kann. Das Ordnungssystem der Ausstellungsräume bildet das konstruktive und formale Grundgerüst des Museums, aus dem sich das durchlässige Erdgeschoss und die städtebaulich wirksamen Volumen entwickeln.
Wettbewerb | Anerkennung, 2016 |
Wettbewerb
Projektleitung: Petra Wäldle
Team: Simon Banakar, Franziska Ebeler, Jamie Queisser, Sönke Reteike, Georg Hana, Jannis Petereit, Julia Zillich