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2010, 1. Preis

Erweiterung Max-Planck-Institut, Heidelberg Mehr lesen

© Marcus Ebener

Das Institutsbestand auf dem Neuenheimer Feld in Heidelberg wurde 1993-96 errichtet und 2004-06 um ein unterirdisches Magazin ergänzt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind die wichtigste Säule des Instituts. Im Institut arbeiten neben Habilitanden und Doktoranden jährlich über 2.000 in- und ausländische Gäste. Ihnen steht eine Fachbibliothek mit fast 600.000 Bänden – die größte in Europa – zur Verfügung, die nur vor Ort eingesehen werden kann. Ein Erweiterungsbau mit Seminarbereich, Ausstellungsflächen und Institutsbüros sollte vor allem Flächen anbieten, die den unverzichtbaren wissenschaftlichen Austausch fördern und eine ruhige Arbeitsatmosphäre bieten. Dafür sollten auch die einzelnen, über den gesamten Bestand verteilten Funktionsbereiche zusammengefasst und neu geordnet werden.
Da das kreuzförmige angelegte Bestandsgebäude eine klare Eingangssituation zur Straße vermissen ließ, wurde der dreigeschossige Erweiterungsbau so positioniert, dass er mit dem Bestand einen dreiseitig gefassten Eingangshof bildet. Mittig führt der neue Haupteingang in einen verglasten Foyerbereich, der beide Gebäudeteile großzügig verbindet. Die um den Hof angelegten, offenen Foyerbereiche lassen sich flexibel für Ausstellungen, Veranstaltungen und Konferenzpausen nutzen. Die Positionierung des Erweiterungsbaus ermöglicht auch eine Entflechtung der Funktionsbereiche. Straßenseitig sind nun die Instituts- und Kommunikationsräume zusammengefasst, im Rückbereich die Bibliothek mit Magazin, Lesesaal und Verwaltung.
Analog zum angrenzenden Bestand sind die neu hinzugefügten Bauteile mit Aluminium verkleidet, jedoch in einem dunkelbraun schimmernden Eloxal-Farbton. Die klar gegliederte Fassade mit den horizontalen Geschossbändern und den unterschiedlich dicht gereihten Lamellenfeldern verleiht dem Erweiterungsbau eine zurückhaltende Eleganz und gibt dem Ensemble trotz des hohen Bestandsanteils ein neues Gesicht.

Projektdetails
Wettbewerb 1. Preis, 2010
Bauherrin Max-Planck-Gesellschaft
Planungsbeginn 2013
Fertigstellung 2018
BGF 12.850 m²

Wettbewerb
Projektleitung: Petra Wäldle
Team: Anna Dreeßen-Hüper, Henriette Siegert

Planung und Realisierung
Projektkoordination: Hanns Ziegler
Projektleitung: Lukas Oelmüller, Ove Jacobsen
Team: Leila Reese, Simon Erik Lehmann, Carolin Kuhn, Jule Kuhn-Weidler

Örtliche Bauleitung: HWP Hauss, Walla + Partner GmbH, Heidelberg
Fotos
Marcus Ebener